E-Bikes: Fahrrad-Akkus entsorgen
Obwohl Fahrrad-Akkus meist auf eine lange Lebensdauer ausgelegt sind, müssen sie irgendwann entsorgt werden – entweder, weil sie zu alt und leistungsschwach sind oder weil sie beschädigt wurden. Für Verbraucher stellt sich dann die Frage: Wohin mit den alten E-Bike-Akkus von Bosch, Samsung, BMZ, Panasonic, Yamaha, Shimano & Co.?
Fahrrad-Akkus entsorgen: Für Verbraucher
Das Wichtigste bei der Entsorgung von Akkus aus E-Bikes, Pedelecs, E-Scootern, Hoverboards und Co.: Im normalen Abfalleimer haben sie nichts verloren. Das gilt nicht zuletzt deshalb, weil sie schwere Brände in Abfallsammelfahrzeugen auslösen können. Da E-Bike-Akkus als „Industriebatterien“ gelten, dürfen sie außerdem auch nicht in die Sammelbehälter für normale Haushaltsbatterien im Supermarkt eingeworfen werden.
Die gute Nachricht: Nach § 9 (1) in Verbindung mit § 2 (5) Batteriegesetz (BattG) besteht für alle Unternehmen, die Industriebatterien (bzw. Geräte, in denen sie verbaut sind) vertreiben, eine Rücknahmepflicht. Diese Pflicht gilt für alle Industriebatterien, nicht nur für die beim jeweiligen Händler gekauften Akkus – und auch unabhängig davon, ob ein neuer Fahrrad-Akku gekauft wird. Daher können Verbraucher ihre Fahrrad-Akkus bei jedem Händler abgeben, der selbst Pedelecs verkauft.
Außerdem umfassen Industriebatterien alle Akkus bzw. Batterien, die „für industrielle, gewerbliche oder landwirtschaftliche Zwecke, für Elektrofahrzeuge jeder Art oder zum Vortrieb von Hybridfahrzeugen bestimmt“ sind. Das trifft beispielsweise auch auf gewerblich genutzte Powertools, PV-Speicher, Batterien von E-Autos, E-Scooter und andere Produkte zu. Damit können Verbraucher ihre E-Bike-Akkus nicht nur bei Fahrradhändlern abgeben, sondern auch beispielsweise bei Autohändlern, Supermärkten, Elektronik-Fachgeschäften, Baumärkten und anderen Läden – sofern diese Industriebatterien bzw. damit ausgestattete Geräte vertreiben.
Grundsätzlich können Verbraucher ihre gebrauchten Fahrrad-Akkus auch bei einem Versandlager eines einschlägigen Onlinehändlers abgeben. Problematisch ist dabei aber der Versand, da beispielsweise DHL E-Bike-Akkus nur befördert, solange sie in einem Fahrrad eingebaut sind.
In manchen Orten können Fahrrad-Akkus auch beim Wertstoffhof oder Recyclinghof abgegeben werden. Da diese aber gesetzlich nicht zur Annahme von Industriebatterien verpflichtet sind, ist das eher die Ausnahme.
Fahrrad-Akkus entsorgen: Für Unternehmen
Für Händler und Werkstätten kann die Entsorgung von Fahrrad-Batterien zum Problem werden – schließlich landen viele der E-Bike-Akkus am Ende ihres Lebenszyklus bei ihnen. Dabei ergeben sich für sie mehrere Probleme:
- Bei Ihnen fallen potentiell größere Mengen an zu entsorgenden E-Bike-Akkus an. Gleichzeitig lagern bei Fahrradhändlern auch viele neue Fahrrad-Akkus.
- Die für Verbraucher gültigen Ausnahmen für den Transport von Lithium-Ionen-Akkus als Gefahrgut gelten für sie nicht.
- Auch beschädigte oder aufgeblähte Akkus, die als besonders gefährlich gelten, werden bei ihnen abgegeben oder von ihnen in der Werkstatt ausgebaut.
- In manchen Fällen machen auch die Brandschutzversicherung oder die Berufsgenossenschaft Auflagen.
Grundsätzlich sind die Hersteller bzw. Importeure von Fahrrad-Akkus dazu verpflichtet, diese den Händlern abzunehmen und zu recyceln. Dennoch müssen die Händler die E-Bike-Akkus zunächst einmal sicher lagern und sich teilweise auch um die Logistik kümmern.
Aufgrund der großen Mengen an Fahrrad-Akkus und des oft schlechten Zustands ist die Brandgefahr bei Fahrradhändlern und Fahrrad-Werkstätten besonders groß. Gerade wenn ein großer E-Bike Akku in einem Lager mit weiteren Batterien zu brennen anfängt, kann das Feuer schnell um sich greifen und schwere Schäden anrichten. Problematisch ist dabei auch, dass es praktisch unmöglich ist, brennende Lithium-Ionen-Akkus zu löschen. Als Spezialist für Lagerung, Transport und Entsorgung von Lithium-Ionen-Akkus stehen wir Fahrradhändlern und anderen Unternehmern zur Seite, wenn sie Fahrrad-Akkus entsorgen müssen. Fragen Sie uns.