Lithium-Ionen-Akkus lagern: Tipps für Lebensdauer & Brandschutz
Als Spezialist für Akku-Lagerboxen werden wir regelmäßig nach Tipps für die Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus gefragt. Dabei geht es einerseits um die schonende Lagerung zum Erhalt der Lebensdauer und zum anderen um den Brandschutz bei der Lagerung. Letzteres betrifft nicht nur beschädigte und aufgeblähte Akkus, ist bei diesen aber besonders kritisch.
Schonende Akku-Lagerung zum Erhalt der Lebensdauer
Die optimalen Lagerbedingungen für einen Lithium-Ionen-Akku können sich im Detail von Modell zu Modell unterscheiden. Daher sollte bei der Lagerung von Akkus genau auf die Herstellerangaben geachtet werden, die z.B. in der Gebrauchsanleitung zu finden sind. Im allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass Akkus eine lange Lebensdauer haben, wenn sie unter folgenden Bedingungen gelagert werden:
- Akkus sollten weder zu warm noch zu kalt gelagert werden. Welche Temperaturen zulässig sind, findet sich in der Betriebsanleitung. In der Regel empfiehlt es sich, Akkus bei Zimmertemperatur zu lagern und insbesondere Frost zu meiden.
- Werden Akkus gelagert, sollten sie weder voll aufgeladen noch (fast) leer sein. Optimal ist es, wenn Akkus in einem mittleren Ladezustand gelagert werden. Bei zu niedriger Ladung kann es während der Akku-Lagerung zu einer Tiefentladung kommen, die den Akku schädigt. Die etwas höhere Spannung bei einem voll geladenen Akku kann dagegen zu einer beschleunigten Alterung führen. Bei langer Lagerung sollte der Ladezustand alle paar Wochen überprüft werden.
- Akkus sollten außerdem sauber und trocken gelagert werden. Schmutz und Feuchtigkeit können nicht nur zu Korrosion an Gehäuse und Kontakten führen, sondern auch Kriechströme verursachen. Kriechströme verbrauchen Energie, was bis hin zur Tiefentladung gehen kann. Dabei sollte auch auf Kondenswasser geachtet werden, das beispielsweise bei schwankenden Temperaturen entstehen kann.
- Wenn es um die Lagerung von Geräten mit Akku geht, sollten die Akkus entnommen oder abgeklemmt werden. Die meisten elektrischen Geräte verbrauchen auch abgeschaltet noch etwas Strom, was ebenfalls zu einer Tiefentladung führen kann.
Brandschutz bei der Akku-Lagerung
Auch in Privathaushalten ist das Thema Brandschutz bei Lithium-Ionen-Akkus relevant, beispielsweise für E-Bike-Akkus. Dafür haben wir speziell unsere RETRON BOX entwickelt. Kritisch wird das Thema Brandschutz bei der Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus in der Industrie und anderen Gewerben wie Handel oder Logistik. Aufgrund der oft großen Menge an gelagerten Akkus kann es hier zu einer Kettenreaktion und zu nicht löschbaren Bränden kommen.
Die Bedingungen, unter denen größere Mengen an Lithium-Ionen-Akkus und anderen Batterien gelagert werden, sollten daher mit der eigenen Brandschutz-Versicherung – beispielsweise auf Basis der VDS 3103 – und der lokalen Feuerwehr abgestimmt werden. Außerdem kann es Sinn machen, einen eigenen Sachverständigen hinzuzuziehen. Hier einige Hinweise, die in der Regel empfehlenswert sind:
- Die oben genannten Maßnahmen für eine lange Lebensdauer sind auch für den Brandschutz förderlich. Beispielsweise erhöht eine Tiefentladung das Risiko eines Brandes, ein voll aufgeladener Akku kann dagegen im Brandfall mehr Energie abgeben und so das Feuer zusätzlich anfachen.
- Wenn die Akkus noch verpackt angeliefert werden, sollten sie so lange wie möglich auch in der Verpackung gelagert werden. Diese schützt die Akkus u.a. vor Feuchtigkeit, Schmutz, Beschädigung und Kurzschlüssen.
- Da die Brandgefahr beim Laden am größten ist, sollten die Akkus nicht dort geladen werden, wo größere Mengen an Batterien und Lithium-Ionen-Akkus gelagert werden.
- Eine große Gefahr stellt das Übergreifen des Feuers eines Akkus auf weitere gelagerte Akkus oder andere leicht brennbare Gegenstände dar. Daher sollten größere Mengen an Lithium-Ionen-Akkus nicht zusammen und auch nicht gemeinsam mit anderen brennbaren Materialien gelagert werden, sondern räumlich getrennt werden. Anders herum sollten natürlich auch keine potentiellen Brandquellen neben Lithium-Ionen-Akkus gelagert werden. Sofern eine Abtrennung durch Brandschutzmauern nicht möglich ist, können auch feuerfeste Behälter genutzt werden, wie wir sie anbieten.
Bei der Lagerung von Akkus sollten auch andere Brandschutz-Maßnahmen wie Sprinkleranlagen, Feuerschutztüren und Rauchabzug auf die besonderen Gefahren von brennenden Akkus abgestimmt werden. So können Sprinkler einen brennenden Akku zwar in der Regel nicht löschen, aber oft ein Ausbreiten der Flammen verhindern bis er ausgebrannt ist. Bei brennenden Akkus muss man außerdem mit einer sehr schnellen Rauchentwicklung rechnen, da die Flammen teilweise mit hohem Druck aus dem gelagerten Akku austreten.
Beschädigte und aufgeblähte Akkus lagern
Beschädigte Akkus gelten als besonders gefährlich, da durch die Beschädigung Kurzschlüsse und in der Folge ein „Thermisches Durchgehen“ entstehen können. Das gilt auch für aufgeblähte Akkus. Die Gefahr wird dabei als so hoch eingeschätzt, dass beschädigte oder aufgeblähte Akkus nach den ADR Sondervorschriften nur noch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen transportiert werden dürfen.
Bei der Lagerung von beschädigten und aufgeblähten Akkus sollten daher ebenfalls besondere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Wir empfehlen die Aufbewahrung in einem speziellen Sicherheitsbehälter und einen schnellen Abtransport der beschädigten Akkus. RETRON bietet nicht nur die dafür nötigen Behälter an, sondern stellt auch zusammen mit REMONDIS den gefahrlosen Abtransport und die Entsorgung sicher.
Sie haben noch Fragen zur Lagerung von Akkus im gewerblichen Bereich? Kontaktieren Sie uns gerne!